Sonderverein der Züchter seltener Zwerg-Wyandotten

Züchter aus ganz Deutschland



Farbenschläge | Rot

1. Farbenschlagsbeschreibung nach Standard

HAHN: Gleichmäßiges, sattes, glanzreiches Rot. Schwingen rot oder rot mit schwarzem Längsstrich am Kiel entlang. Steuerfedern beim Hahn überwiegend schwarz und große Schwanzdeckfedern schwarz mit Grünglanz.

HENNE: Im Rot etwas matter als der Hahn. Steuerfedern rot mit deutlichem Schwarzanteil. Bei HAHN und HENNE Untergefieder möglichst satt rot. Federkiele rötlich hornfarbig.

Grobe Fehler: Matte, glanzlose Farbe; schwarze Einlagerungen auf den Flügeldecken; gelblich rote Halsfarbe; fehlendes Schwarz im Schwanz des Hahnes; Weiß oder viel Ruß im Untergefieder; Schilf.

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2. Erläuterungen zum Zuchtstand

Unsere Roten haben mittlerweile einen erfreulich hohen Zuchtstand erreicht. Obwohl rot ein einfarbiger Farbenschlag ist und damit eigentlich nicht besonders schwierig zu züchten sein dürfte, so gibt es hier speziell mehrere Feinheiten, die bei Nichtbeachtung den züchterischen Erfolg auf lange Sicht verhindern. Anspruchsvoll ist vor allem das Zusammenspiel zwischen rot und schwarz und die Frage, wo ist schwarz unerwünscht beziehungsweise zwingend geboten und wie viel darf davon jeweils vorhanden sein?

Man kann die rote Farbe natürlich auch gänzlich ohne schwarzen Farbstoff züchten, doch um eine Zwerg-Wyandotten-Form und den dazugehörigen Abschluss hinzubekommen, ist ohne schwarz an den richtigen Stellen kaum ein Vorankommen möglich.
Von den Forderungen nach einer möglichst lackreichen Farbe à la Rhodeländer sind wir abgerückt, weil diese sich nicht mit der bei uns gewünschten breiten Feder mit guter, kaum haariger Struktur kombinieren lässt, sodass Lack um jeden Preis bei uns nicht Ziel des Schaffens ist.

Vielmehr wollen wir ein möglichst dunkles rot auf breiter Feder und ein bisschen Lack darf es dabei schon sein. Um Federqualität und -breite zu halten, benötigen wir schwarzen Farbstoff im Schwanz der Hähne, sodass sich nahezu der komplette Schwanz im Idealfall schwarz mit Grünglanz präsentiert. Auch bei der Henne sollten die Steuerfedern einen hohen Schwarzanteil enthalten. Während schwarz auf den Decken, der sogenannte Teer, bei beiden Geschlechtern als grober Fehler höchst verpönt ist, kommt dem Schwarz in den Schwingen eine besondere Bedeutung zu. Ein deutlicher Schwarzanteil in den unteren Fahnen der Armschwingen ist bei beiden Geschlechtern wichtig und sollte schon da sein. Bei den Handschwingen sieht es da ganz anders aus. Während hier der schwarze Längsstrich am Kiel entlang für die Zucht förderlich ist (vor allem beim Hahn), gilt dies für Pfeffer überhaupt nicht. Vor allem bei der Henne sollen die Handschwingen rein rot und völlig frei von Pfeffer sein, um für eine hohe Benotung infrage zu kommen. Leichter Pfeffer oder kleine zusammenhängende Schwarzpigmentplatten an der Schwingenspitze können wir bei der 0,1 noch unter Wünsche tolerieren, wenn diese Einlagerungen sich aber dann punktförmig nach oben in Richtung Kiel ziehen, kann es kein sg mehr geben. Beim Hahn gilt ein punktförmiges schwarzes Areal mit der Größe eines Eurostücks noch nicht als Pfeffer.

Das Untergefieder verlangen wir rein rot, wobei wir bei der Henne leicht graues Untergefieder noch unter Wünsche tolerieren. Beim Hahn gibt es hier aber kein Pardon. Bei sehr duffer Grundfarbe, stark aufhellendem Aftergefieder oder absetzender Halsfarbe kann es ebenfalls zu unteren Noten kommen.

Obwohl die Verteilung von schwarz und rot auf den ersten Blick etwas kompliziert anmuten mag, so ist dies doch wichtig, um bei einer guten Grundfarbe der einzigartigen Zwerg-Wyandotten-Form soweit als möglich entgegen zu kommen, wodurch die Zucht nicht unnötig verkompliziert wird.

Von René Roux.




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