Eine wunderschöne Reise zu Züchtern in Dänemark
Am 11. August morgens gegen 6.00 Uhr fuhren Florian Adlung und ich bei strömendem Regen Richtung Dänemark, um dort mehrere befreundete Züchter zu besuchen. Es sollten für uns unvergessene, schöne Tage werden. Bereits hinter Hamburg ließ der Regen nach. Als wir Dänemark erreichten, hatten wir bestes Sommerwetter. Nach einer längeren Frühstückspause hinter der dänischen Grenze ging es dann weiter in Richtung Hjörring. Trotz einer ausführlichen Mittagspause hatten wir bereits kurz nach 13.00 Uhr die 655 Km hinter uns gebracht und erreichten Hjörring (nicht weit von Skagen entfernt). Hier erwartete uns Sören Hugo Hoy mit Kaffee und Kuchen.
Nachdem wir uns mit Kaffee und Kuchen gestärkt hatten ging es natürlich in die Zuchtanlage zu den Tieren. Sören züchtet Zwerg-Wyandotten in schwarz und weiß-schwarzcolumbia, sowie schwarze Bantam. In seiner kleinen Zuchtanlage konnten wir sehr schöne Jungtiere betrachten und ausführlich fachsimpeln.
Anschließend besichtigten wir gemeinsam mit Sören die Zuchtanlage von Dennis Holmberg Nielsen in Sindal. Dennis züchtet schwarze und silberfarbig-gebänderte Zwerg-Wyandotten. Seine Jungtiere waren schon weit entwickelt und von beachtlicher Qualität. Die Schwarzen zeigten eine fantastisch breite Feder und die formlich sehr feinen Gebänderten beindruckten uns mit der klaren Bänderung.
Von hier aus führte uns der Weg zu Bruno Vranganger nach Hirtshals. In seiner sehr schönen und gepflegten Zuchtanlage konnten wir rote und silberfarbig-gebänderte Zwerg-Wyandotten und Zwerg-Welsumer in rost-rebhuhnfarbig und silberfarbig in feiner Qualität sehen. Die Rost-rebhuhnfarbigen Hennen beeindruckten mit sehr feiner Pfefferung und prima Nervzeichnung. Bruno ist Vorsitzender der Welsumerzüchter in Dänemark.
Den Abend verbrachten wir dann in gemütlicher Runde mit Sören, Bruno und Dennis zu Hause bei Sören. Mit Smörrebröd und Bier sowie sonstiger Getränke wurden wir von Sörens Frau verwöhnt, bevor uns dann Sörens Tochter in eine nahegelegene Pension zum Übernachten fuhr, denn wir wollten diese Fahrt nach dem schönen Abend mit entsprechenden Getränken lieber nicht mehr riskieren.
Nach dem Frühstück ging es am Samstag, den 12. 08. bereits um 7.00 Uhr weiter nach Bogense zu Jannie und Lars Konrad Mortensen. Bogense liegt auf der Insel Fyn und ist erreichbar über die Brücke, die über den kleinen Belt führt. Hier trafen sich die Dänischen Zwerg-Wyandotten Preisrichter und einige Anwärter zur jährlichen Tierbesprechung und zum Erfahrungsaustausch.
Um 10.00 Uhr wurden wir dort erwartet. Mit einem ausführlichen Frühstück für alle begann der Morgen. Danach wurden die verschiedenen Farbenschläge der Zwerg – Wyandotten von den Preisrichtern besprochen. Florian machte Ausführungen zu den Goldhalsigen und Schwarz-weißgescheckten und mir wurden die Kennfarbigen und Lachsfarbigen zur Besprechung überlassen. Als Übersetzer fungierte Niels Westergaard, der Konrektor einer Deutschen Schule in Dänemark ist.
Zwischendurch konnten wir die schöne Anlage von Lars mit den riesigen Grasausläufen und den schönen Tieren bewundern. Seine Ausläufe sind mit verschiedenen Buschgruppen strukturiert, unter denen sich die Tiere sichtlich wohl und sicher fühlten. Lars züchtet weiße, blaue, kennfarbige und weiß-blaucolumbiafarbige Zwerg-Wyandotten. Die vielen Bänder, Pokale etc. zeugen von seiner erfolgreichen Zucht.
Um 12.00 war dann ein gemeinsamer Imbiss für alle vorgesehen. Danach wurde die Tierbesprechung bis ca. 14.30 Uhr fortgesetzt. Dann fuhren alle gemeinsam zu Mogens Clausen nach Fjelsted. Hier erwartete uns eine tolle, große Gartenanlage mit einer wunderschönen Teichanlage und den Volieren für die silber-schwarzgesäumten Zwerg-Wyandotten und die Modernen Englischen Zwerg-Kämpfer in birkenfarbig. Nachdem wir die schönen Tiere und die Gartenanlage ausführlich inspiziert hatten wurden wir bei herrlichem Wetter auf der schönen Terrasse mit Kaffee und Kuchen verwöhnt.
Von hier aus fuhren dann alle zu Hans Bertel Jespersen nach Indslev-Taarup. Hans züchtet Zwerg-Wyandotten in den Farbenschlägen weiß und birkenfarbig, sowie dänische Zwerg-Landhühner. Die birkenfarbigen Zwerg-Wyandotten waren von hoher Qualität und zeigten eine tolle Birkenfarbe. Nach einem Umtrunk wurde es Zeit für die Rückfahrt nach Bogense, denn die ersten Grillwürstchen waren fertig und warteten schon auf uns.
Ein schöner Grillabend mit vielen Gesprächen und den entsprechenden Getränken endete für Florian und mich gegen Mitternacht. Wir hatten schließlich am nächsten Tag noch eine lange Fahrt vor uns und verabschiedeten uns und gingen in unsere ca. 200 m entfernte Ferienwohnung.
Mehrere Züchter hatten auf Fyn übernachtet und so trafen wir uns am nächsten Morgen alle um 8.00 Uhr bei Jannie und Lars zum Frühstück.
Dann wurde es Zeit, Abschied zu nehmen und wir fuhren weiter nach Broager zu Niels Westergaard.
Sein tolles Anwesen von ca. 13 Hektar liegt direkt an der Flensburger Förde. Der Blick auf das Wasser der Förde von seiner Terrasse aus war für uns überwältigend. Schöne schwarze Zwerg-Wyandotten und weiße sowie goldhalsige Zwerg-Kämpfer durften wir in seiner großzügigen und sehr schönen Anlage bewundern. Sein zehnjähriger Sohn Rasmus stand uns ebenfalls mit äußerst fachkundigen Auskünften zur Seite. Dann rief seine Frau Kerstin uns schon zu einem sehr leckeren und ausführlichen Mittagessen. Die Scholle „Finkenwerder“ war ein Gedicht und von Niels selbst gefangen. Der Abschied fiel uns schwer!
Niels begleitete uns zu Gunnar Staugaard in Lambjerg. Gunnar züchtet gold-porzellanfarbige federfüßige Zwerghühner und goldwachtelfarbige Antwerpener Bartzwerge. Mit seinen „Federfüßen“ konnte er schon mehrmals den Titel des Dänischen Meisters erringen.
Zum Abschluss besuchten wir noch Sören Kamp Knudsen in Skodsböl. Der ehemalige Polizeipräsident hat erst vor wenigen Jahren mit der Zucht der rebhuhnfarbig-gebänderten Zwerg-Wyandotten begonnen. Eine kleine, sehr gepflegte Zuchtanlage mit wenigen hochfeinen Tieren erwartete uns. Die schöne Gartenanlage mit akkurat geschnittenen Buchenhecken zeugten von Sörens Sinn für das Schöne. Mit einer Tasse Kaffee auf der Terrasse ließen wir den Besuch ausklingen und verabschiedeten uns In Richtung Deutschland und machten uns auf den Heimweg.
Gegen 21.00Uhr erreichten wir Sulingen und waren uns einig: Es waren wunderschöne Tage bei unseren dänischen Freunden!
Hermann Kampers